Blinder Fleck
Transformation
Prof. Dr. Ronald Bachmann
„Trotz der bereits sichtbaren Klimafolgen bleibt die ökologische Transformation oftmals ein blinder Fleck, während das Thema ‘künstliche Intelligenz’ teilweise überbewertet wird.”
Prof. Dr. Ronald Bachmann, Leiter Kompetenzbereich „Arbeitsmärkte, Bildung, Bevölkerung, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Arbeits- und Fachkräfte stehen im Zentrum der Veränderungen. Im besten Fall genügt es, wenn sie ihre Kompetenzen mithilfe von Weiterbildung ergänzen. Bei einem Teil wird das jedoch nicht ausreichen und sie werden mithilfe einer Umschulung in andere Berufe bzw. Tätigkeiten wechseln müssen. Interessant ist die Frage, inwieweit das den Beschäftigten bewusst ist:
Momentan scheinen die Auswirkungen geo- oder wirtschaftspolitischer Konflikte den parallel verlaufenden Strukturwandel zu überdecken. Darauf deutet eine Untersuchung des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung hin, das Beschäftigte befragt hat, inwieweit sie die ökologische Transformation wahrnehmen und sie schon davon betroffen waren. Als Risiko für den eigenen Arbeitsplatz steht sie in der Wahrnehmung weit hinter der Sorge vor einem allgemeinen Wirtschaftseinbruch oder den Energiepreisen. Darüber hinaus rechnet ein Großteil der Befragten nicht damit, dass sich der ökologische Wandel spürbar auf ihre Arbeitssituation auswirken wird. „Trotz der bereits sichtbaren Klimafolgen bleibt die ökologische Transformation oftmals ein blinder Fleck, während das Thema ´künstliche Intelligenz` teilweise überbewertet wird,“ erklärt Dr. Ronald Bachmann vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. „Dass die Auswirkungen der Transformation oftmals unterschätzt werden, könnte vor allem an der zeitlichen Dimension liegen – sie ist ein Marathon, kein Sprint, was ihre unmittelbare Wahrnehmung erschwert.“