Exkurs

Ausblick:
Wird alles besser?

2023 hat der Bundestag das Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung aus Nicht-EU-Ländern beschlossen. Das Ziel: kürzere Verfahren und weniger Bürokratie. Jörg Veit ist diesbezüglich zuversichtlich, denn schon durch das beschleunigte Verfahren habe sich vieles verbessert. „Nun gibt es ganz andere Möglichkeiten, zum Beispiel die Chancenkarte. Ich bin überzeugt, wir profitieren davon.“

Im Gesundheitswesen ist man hingegen zurückhaltender in der Bewertung der Neuerungen. „Das klingt alles gut. Aber die Wartezeiten sind sehr lang und das schönste Gesetz hilft mir nichts, wenn es dann am Personalmangel in den Ausländer- und Regierungsbehörden scheitert“, erklärt Tanya Porter. Eine Erfahrung, die sie mit vielen Kolleginnen und Kollegen bei anderen Trägern teilt.

Auch wenn der Weg lang ist, möchte und kann keiner der Befragten mehr auf Fachkräfte aus dem Ausland verzichten. Das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz geht in ihren Augen in die richtige Richtung. Doch die langwierigen Prozesse eignen sich nicht, den hohen Fachkräftebedarf vieler Branchen auch nur ansatzweise zu decken. Unbearbeitete Aufträge bedeuten entgangenen Umsatz und schwächen die Wirtschaftskraft Deutschlands. Der Personalmangel in Behörden und Botschaften steht einer professionellen Fachkräftemigration im Weg. Eine verstärkte Digitalisierung der Prozesse könnte ein Ansatzpunkt sein, um das Personal zu entlasten und trotz Personallücken die Verfahren zu beschleunigen. Nur so gelingt es, den eigenen Anspruch, ein modernes Einwanderungsland zu werden, zu erfüllen.