Exkurs

Ein guter Start
entscheidet über den Erfolg

Mit der Ankunft der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tritt der Recruiting-Prozess für beide Seiten in eine entscheidende Phase. „Manche denken, die Fachkräfte zu gewinnen, ist der schwierigste Part,“ erklärt Simone Ludl von DEKRA Expert Migration, die schon viele Arbeitgeber bei der Fachkräftegewinnung im Ausland begleitet hat. „Ich halte die darauffolgenden Schritte für fast genauso anspruchsvoll. Das Onboarding und wie Arbeitgeber ihre neuen Beschäftigten unterstützen, entscheidet wesentlich darüber, ob sie bleiben.“ Denn die Entscheidung, die Familie, Freunde und Heimat zu verlassen, ist ein sehr weitreichender Schritt. In einer völlig neuen Umgebung, mit einer fremden Sprache und ungewohnten Arbeitsweisen benötigen sie Unterstützung.  

Bei der Victor`s Group besuchen alle internationalen Fachkräfte und Fachkräfte in Anerkennung, die über Projekte der Zentrale rekrutiert werden, zunächst einen vierwöchigen Onboarding-Kurs. Obwohl sie zumeist mit Deutschkenntnissen auf B2-Niveau einreisen, beinhaltet er einen Intensivsprachkurs und auch einen fachlichen Part. Erst danach beginnt die Einarbeitung am Standort und im Falle der Fachkräfte in Anerkennung die Vorbereitung auf die Fachkenntnisprüfung. Auch im Klinikum Nürnberg gibt es zunächst einen einmonatigen Sprachkurs in Vollzeit. Für den fachlichen Einstieg legt Tanya Porter großen Wert auf spezielle Integrationskonzepte in den Kliniken, mit jeweils mindestens einem Mentor. In einzelnen Häusern gibt es sogenannte „Welcome-Stationen“, auf denen die Pflegefachkräfte die Arbeitsabläufe besonders intensiv kennenlernen.

Jörg Veit

„Wir haben mit den Beschäftigten auch schon echte Karrierewege beschritten “

Jörg Veit, Geschäftsführer Personal, Elektro Breitling GmbH

Keine Frage der Größe

Wertschätzung und eine gute Integration sind keine Frage der Branche, wie das Beispiel Elektro Breitling zeigt. Das Unternehmen macht viel, um den internationalen Elektrofachkräften den Einstieg zu erleichtern. Das fängt an bei Betriebswohnungen, die sie für die erste Zeit beziehen können, um von dort aus nach einer eigenen Bleibe zu suchen. Auch bei der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse werden sie begleitet, zum Beispiel mit einem individuellem Training-on-the-Job, Sprachkursen sowie Weiterbildungen bis zur Unterstützung beim Anerkennungsverfahren durch die Handwerkskammer. Später stehen ihnen dieselben Karrierewege offen, wie allen anderen. Mit Erfolg, denn die internationalen Fachkräfte sind ehrgeizig und möchten sich weiterentwickeln, hat Jörg Veit festgestellt.