Sprache
und Motivation zählen
Daniel Klein
„Entscheidend ist die Sprache. Sie ist die Grundlage, dass alles Weitere funktionieren kann. “
Daniel Klein, Leiter Abteilung Human Resources International, Victor´s Group
Zunächst legen wir fest, wie viele Pflegekräfte und mit welcher Qualifikation wir benötigen. Dann macht sich DEKRA Expert Migration in den Regionen, in denen sie tätig sind, auf die Suche. Dienstleister sind in den betreffenden Ländern einfach nah an den Bewerbermärkten, das kann man als Arbeitgeber allein kaum so bewerkstelligen.
Sobald eine gewisse Anzahl an Kandidaten zusammengekommen ist, steigen wir in den Prozess ein. In einer Recruiting-Veranstaltung informieren wir – entweder vor Ort oder online – über die Victor`s Group und die Rahmenbedingungen einer Anstellung. Alle interessierten Pflegekräfte erhalten im Anschluss einen Fragebogen. Darin geht es vor allem um Punkte, die Einfluss auf den späteren Einsatzort haben. Wenn jemand beispielsweise gerne auf Berge steigt, eignet sich ein Standort in Mecklenburg-Vorpommern nicht.
Im nächsten Schritt führen wir das Interview, in dem wir besonders auf die Motivation und die Sprachkenntnisse der Pflegekräfte achten. Es wird i.d.R. in deutscher Sprache geführt. Funktioniert das nur schlecht, stellen wir manche Bewerber für ein späteres Gespräch zurück. Denn es hilft ihnen nicht, wenn wir das Interview extrem nachsichtig führen und die Menschen dann hier nicht zurechtkommen.
Zunächst besuchen alle einen vierwöchigen Onboarding-Kurs. Er beinhaltet noch einmal einen Intensivsprachkurs und eine Einführung in das deutsche Gesundheitswesen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Grundpflege und der Dokumentation – Punkte, die für internationale Fachkräfte erfahrungsgemäß schwierig sind.
Danach beginnt die Einarbeitung am jeweiligen Standort. In der Regel sind die Führungskräfte vor Ort verantwortlich, gemeinsam mit Praxisanleitern oder erfahrenen Fachkräften. Wir führen gerade auch Mentoren ein; an einzelnen Standorten gibt es sie schon. Generell ist die Rollenverteilung dynamisch, da die jeweiligen Rahmenbedingungen unterschiedlich sind. Gibt es in einer Einrichtung vorwiegend inländische Mitarbeitende, dann stellen wir uns im Onboarding anders auf, als wenn eine Pflegekraft in ein Haus kommt, wo schon viele Landsleute arbeiten. Wir gestalten den Ablauf äußerst individualisiert. Das ist aufwendiger als ein standardisierter Prozess, aber so werden wir den internationalen Kollegen besser gerecht.
Wenig später oder parallel zur Einarbeitung fängt die Vorbereitung auf die Fachkenntnisprüfung an, sofern die neuen Kollegen noch nicht vollanerkannt sind. Die Kurse organisiert ebenfalls die DEKRA Expert Migration. In dieser Zeit arbeiten die internationalen Mitarbeitenden als Pflegehelfer. Die Vorbereitung dauert mehrere Monate, danach bestehen die Pflegekräfte die Prüfung in der Regel auch.