Widersprüchlicher Stellenmarkt
Engpässe und Entspannung zugleich
Die wirtschaftlichen Aussichten zum Jahresbeginn waren alles andere als rosig: Eine schwächelnde Konjunktur, Auftragseinbrüche und diverse Unternehmen, die ankündigten, Personal zu entlassen. Gleichzeitig waren im Februar so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie; laut Bundesamt für Statistik gingen fast 46 Millionen Menschen einer beruflichen Tätigkeit nach. Arbeitgeber verschiedener Branchen klagen nach wie vor, dass der Mangel an Fachkräften ihre Geschäftstätigkeit behindere.
Die Datenerhebung für den 16. DEKRA Arbeitsmarktreport fiel also in eine bewegte Zeit. Reagierte der Stellenmarkt darauf? Eine eindeutige Antwort ist schwer, denn viele unterschiedliche Faktoren wirken auf ihn ein.
Die wirtschaftliche Stimmung trübte sich schon im letzten Jahr ein. Parallel dazu macht sich langsam die demografische Entwicklung bemerkbar; immer mehr Babyboomer verabschieden sich in den Ruhestand. Die Analyse von 10.460 Stellenangeboten zeigt dennoch: Die Einstellungsabsichten sind in einigen Bereichen verhaltener als 2023. So befindet sich etwa erstmals seit Erhebungsbeginn 2008 kein akademischer Beruf unter den zehn am häufigsten gesuchten Berufen und der Anteil von IT-Berufen in der Stichprobe ist so niedrig wie seit 2010 nicht mehr. Auch die konjunktursensible Lagerlogistik reagierte mit einem Anteilsrückgang im Vergleich zur letztjährigen Erhebung.