Tätigkeitsbereiche
im Überblick

Sachbearbeitung an der Spitze

Die Sachbearbeitung steht erstmals an der Spitze aller 28 Tätigkeitsbereiche; gut jede zwölfte Position ist hier zu besetzen. Arbeitgeber suchen insbesondere allgemein Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter, ohne zu konkretisieren, ob diese eine Spezialisierung benötigen (Platz 15). Vermutlich übernehmen die gesuchten Fachkräfte an ihrer neuen Position verschiedene Aufgaben. Am zweithäufigsten benötigen Arbeitgeber Verstärkung für ihre HR-Abteilung. Der Bedarf an Personalfachkräften ist jedoch etwas zurückgegangen, sie befinden sich aktuell auf Position 20 im Gesamtranking (2023: 16).  Zum Vergleich: Vor zwei Jahren gehörten sie zu den Top-Ten-Berufen. Eventuell haben viele Arbeitgeber ihren Bedarf in den zurückliegenden zwei Jahren gedeckt oder haben ihre Einstellungspläne angepasst, da Personalabteilungen momentan nicht mehr ganz so viele Neueinstellungen organisieren und verwalten müssen. 

Verkaufsberatung ist zurück

Der Anteil des Tätigkeitsbereichs war letztes Jahr überraschend auf seinen Tiefststand gefallen, wodurch er sich nur noch an der siebten Stelle positionieren konnte. Davor hatten die Vertriebs- und Verkaufsberufe immer entweder den höchsten oder den zweithöchsten Anteil an der Gesamtstichprobe. Mehr als jedes fünfte Stellenangebot in der Verkaufsberatung richtet sich an Jobsuchende, die Talent und Erfahrung in der Kundenberatung und -betreuung mitbringen. Der eklatante Zuwachs an Offerten für Vertriebspartnerinnen und -partner sowie Vertriebsmitarbeitende ist etwas verzerrt und geht zum Teil auf eine Veränderung des Codierbuches zurück; hier wurden erstmals Offerten für Vertriebsmitarbeitende sowie für Vertriebspartnerinnen und -partner zusammengefasst.  Einzelhandels- und Automobilkaufleute hatten mehr Auswahl als letztes Jahr
Trotz des hohen Anteils an der Stichprobe, befindet sich unter den ersten zehn Berufen keiner aus der Verkaufsberatung.  
 

Gastgewerbe benötigt dringend Verstärkung

Die Quote des Tätigkeitsbereichs Bewirtung und Betreuung hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht und war nur 2013 noch höher. Hierfür ist insbesondere der hohe Bedarf an Mitarbeitenden für den Service und Empfang sowie Erzieherinnen und Erzieher verantwortlich. Sie befinden sich an zweiter und dritter Stelle des Rankings aller Berufe. Jobsuchende mit einer kaufmännischen Ausbildung in der Hotellerie können dieses Jahr aus mehr Angeboten wählen: Für gut jede achte der ausgeschriebenen Positionen in der Bewirtung und Betreuung benötigen Interessierte Talent für Koordinations- und Organisationsaufgaben.

Sowohl im Gastgewerbe als auch in der Kinderbetreuung gibt es viele unbesetzte Stellen; aber es bleibt abzuwarten, ob die Platzierung so weit vorne ein Einmaleffekt ist oder sich der Tätigkeitsbereich dort hält.

Verschmälertes Angebot in Gesundheit und Pflege

Der Anteil von Gesundheits- und Pflegeberufen an der Gesamtstichprobe ist auf 6,9 % gefallen. Das Ergebnis überrascht, zumal sie im letzten Jahr noch am stärksten vertreten waren. Nur einmal seit Erhebungsbeginn hatten Stellengesuche im Gesundheits- und Pflegebereich noch weniger Gewicht am Gesamtsample (2014: 6,6 %).
Innerhalb des Tätigkeitsbereiches sank die Auswahl insbesondere bei Fachkräften in der Kranken- und Altenpflege. Das ändert nichts daran, dass Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger weiterhin zu den zehn am häufigsten gesuchten Berufen zählen und die Engpässe bestehen bleiben. Altenpflegefachkräfte sind hingegen im Gesamtranking so weit zurückgefallen wie nie (Platz 60). Ein kräftiges Plus verzeichnete hingegen das Angebot für Arzthelferinnen und -helfer sowie Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Sie belegen die Plätze 17 und 31 innerhalb aller Berufe. 
 

Überraschung am IT-Stellenmarkt

Ende 2023 herrschte ein Rekord-Fachkräftemangel in der IT, so der Branchenverband bitkom. Dennoch bleibt auch der IT-Stellenmarkt von der konjunkturellen Entwicklung nicht ganz verschont. Der IT-Bereich erlitt als Ganzes gegenüber dem letzten Jahr vergleichsweise wenige Verluste, ist aber von seinem Höchststand 2018 (13,1 %) sowie den darauffolgenden Jahren weit entfernt.
Überraschungen gab es bei der Gewichtung einzelner IT-Berufe: Erstmals seit 2010 gehören Softwareentwickler:innen nicht mehr zu den Top-Ten-Berufen (Platz 19) und innerhalb der IT-Jobangebote ist nur jede fünfte Position eine Entwicklerstelle. Deutliche Zugewinne gab es hingegen für Wirtschaftsinformatiker:innen. Sie sind im Ranking um zehn Plätze vorgerückt (Position 28) und befinden sich nun knapp vor dem Beruf IT-Systemadministrator:in.  
Auch wenn die Fachkräftelücken nicht mehr ganz so groß sind: IT-Fachkräfte, die up-to-date mit aktuellen Entwicklungen bleiben, müssen sich vermutlich wenig Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.